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Finanzen: Ein Status quo der Generationen Y und Z
13.03.2023 - Warum ist am Ende des Gelds noch so viel Monat übrig? Bei den steigenden Lebenshaltungskosten des letzten Jahres hat sich das der ein oder andere sicherlich schon gefragt. Wir haben untersucht, wie junge Menschen aktuell ihre Finanzen handhaben.
Lesedauer: 4 Minuten
In einer repräsentativen Umfrage, die wir im Februar 2023 gemeinsam mit Appinio durchgeführt haben, haben wir 1000 junge Menschen in Deutschland nach ihren Finanzen gefragt. 500 Frauen und 500 Männer im Alter von 18 bis 35 Jahre haben uns Auskunft über ihre finanziellen Sorgen und Träume gegeben. Wie ticken die Generationen Y und Z hinsichtlich Geld? Können sie gut damit umgehen oder häufen sich die Schulden?
Miete, Strom, Telefon, Lebensmittel, Fitnessstudio… Die Liste an monatlich laufenden Kosten ist lang. An einigen Stellen kann sicherlich gespart werden: ein kostengünstiger Handyvertrag oder nur ein Streamingabo statt drei. Auch bei Versicherungen gibt es Sparpotenzial. Haben Sie gewusst, dass Sie z. B. Ihre Haftpflichtversicherungen zusammenlegen können, wenn Sie mit Ihrem Partner zusammenziehen? Dafür müssen Sie auch nicht verheiratet sein und können somit Geld sparen.
An anderen Positionen auf der Liste der monatlichen Ausgaben kann jedoch nur schwer gespart werden. Kostengünstiger Wohnraum ist insbesondere in Großstädten rar und die Kosten für Energie und Lebensmittel können zwar durch Sparmaßnahmen gesenkt werden, aber bleiben trotzdem hoch. Insbesondere für sehr junge Leute ist der Kontostand gegen Ende des Monats häufig niedrig. Für 46 % der 18- bis 21-Jährigen bleiben maximal 250 € oder gar nichts übrig, bei den 22- bis 25-Jährigen sind es 35,2 %. In keiner der befragten Altersgruppen schafft es die Mehrheit mehr als 500 € zu sparen. Auch bei den 30- bis 35-Jährigen sind es lediglich 47,6 %.
Niedrige Einstiegsgehälter am Karriereanfang und hohe Lebenshaltungskosten machen es schwierig, in jungen Jahren große Summen zu sparen. Wer trotzdem seine Sparrate erhöhen möchte, sollte anfangen sich einen Überblick über seine monatlichen Ausgaben zu verschaffen. Die meisten Befragten nutzen dafür ihre digitale Kontoübersicht (42 %), andere nutzen für den besseren Überblick Apps (35,1 %). Doch ein großer Anteil der Befragten verlässt sich nur auf sein Gedächtnis und darauf, dass sie grob wissen was sie monatlich ausgeben (38,1 %).
Insbesondere die Kosten fürs Smartphone und für Streaming kennen die meisten exakt. Doch wie schaut es beim Rest aus? Sehen Sie im Folgenden die detaillierten Antworten auf die Frage „Wie gut kennst du deine monatlichen Ausgaben für die folgenden Dinge?“:
Kenne ich exakt | Kenne ich ungefähr | Kenne ich nicht | |
---|---|---|---|
Smartphone | 56,3 % | 33,1 % | 10,6 % |
Streaming | 53,7 % | 36,2 % | 10,2 % |
Hobbys | 39,0 % | 48,3 % | 12,7 % |
Gaming | 39,0 % | 43,6 % | 17,4 % |
Accessoires/Kleidung | 30,5 % | 52,6 % | 16,9 % |
Events/Ausgehen | 30,4 % | 51,0 % | 18,6 % |
Essensbestellungen/Lieferservice | 30,3 % | 55,7 % | 14,0 % |
Genussmittel z. B. Kaffee, Tabak, Alkohol | 29,1 % | 52,7 % | 18,2 % |
Manchmal können teure Ausgaben wie zum Beispiel der Ersatz für die kaputte Waschmaschine unvorhergesehen kommen. Wenn dann der Kontostand nicht ausreichend hoch ist, gibt es zwei Optionen: vorerst ohne Waschmaschine leben oder Geld leihen. Wie stehen die Generationen Y und Z dazu? 24,4 % der Teilnehmer unserer Umfrage haben sich schon einmal Geld geliehen und 20,3 % konnten eine Rechnung schon einmal nicht bezahlen. Bei knapp einem Viertel (26,7 %) ist die Angst vor Schulden groß, wohingegen fast jeder Fünfte (18,9 %) es nicht schlimm findet, kurzfristige Schulden zu machen. Immerhin 36 % der Befragten sorgen vor, damit sie niemals in eine Schuldenfalle tappen.
Beim Thema Schulden zeigten sich in unserer Befragung einige interessante Unterschiede zwischen Männern und Frauen:
Teure Autos, eine Weltreise oder die Designerküche? Von welchen finanziellen Zielen träumen junge Menschen in Deutschland? 61,0 % der Befragten und damit mit Abstand der größte Teil sind recht bescheiden: Sie wünschen sich genügend Geld, um ein sorgenfreies Leben zu führen. Mit 45,9 % folgt auf dem zweiten Platz der Wunsch nach der eigenen Immobilie und auf Platz drei mit 38,7 % der Wunsch nach der einer eigenen Familie.
Katharina Schmidl arbeitet seit 2021 bei der Württembergischen Versicherung als Content Marketing Managerin. Ihre Leidenschaft für Content hat sie während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften entdeckt und seitdem in verschiedenen Positionen in Marketing und Kommunikation eingesetzt.
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