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Ungleichheit im Ruhestand: Was steckt hinter dem Gender Pension Gap?
08.03.2024 - Frauen erhalten im Schnitt weniger Rente als Männer. Der Gender Pension Gap ist Realität. Anlässlich des Weltfrauentags am 08.März schauen wir uns an warum das so ist und wie wir die Lücke für die nächsten Generationen schließen können.
Lesedauer: 3 Minuten
Vielleicht haben Sie schon einmal vom „Gender Pay Gap“ gehört? Das ist der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Doch kennen Sie auch den Gender Pension Gap? Dieser verdient ebenso unsere Aufmerksamkeit. Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) definiert den Gender Pension Gap als „die prozentuale Differenz der durchschnittlichen persönlichen eigenen Alterssicherungseinkommen aller betrachteten Frauen zu den durchschnittlichen persönlichen eigenen Alterssicherungseinkommen der entsprechenden Gruppe der Männer.“
Einfacher ausgedrückt: Der "Gender Pension Gap" bezeichnet den geschlechtsspezifischen Unterschied in der Rentenhöhe. Auf Deutsch könnte man es auch als „geschlechtsspezifische Altersvorsorgelücke“ bezeichnen. Das heißt, ein Geschlecht erhält mehr Rente als das andere. In der Realität bedeutet das: Frauen erhalten im Durchschnitt eine geringere Rente als Männer.
Vom Gender Pension Gap lässt sich nicht direkt auf Altersarmut von Frauen schließen. Rentnerinnen können z. B. durch ihre Ehe oder Lebenspartnerschaft trotzdem finanziell abgesichert sein. Dennoch birgt ein geringes Einkommen im Alter natürlich ein gewisses Risiko für Altersarmut, weshalb wir uns dieses Thema auch näher betrachten.
Wie kommt es überhaupt zu geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Rentenhöhe? Es gibt eine Vielzahl an Gründen:
Wie hoch fällt der geschlechtsspezifische Unterschied in Deutschland genau aus? Laut Statistischem Bundesamt lag der Gender Pension Gap in Deutschland im Jahr 2023 bei 29,9 %. Betrachtet man nur die eigenen Alterseinkünfte der Frauen (ohne Hinterbliebenenrente) steigt das Gefälle sogar auf 42,6 %.
Eine Untersuchung des FIT für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erforschte den Gender Pension Gap genauer und kam zu einigen interessanten Ergebnissen. Bei den Zahlen ist zu beachten, dass sie aus dem Jahr 2011 stammen und sich somit zu den Zahlen von heute unterscheiden werden. Ich zeige diese Zahlen trotzdem auf, da sie grundlegende Unterschiede verdeutlichen.
Der Gender Pension Gap zeigt: Frauen müssen sich besser um ihre eigene Altersvorsorge kümmern, um finanziell unabhängig vom Partner und vor Altersarmut geschützt zu sein. Die Deutsche Rentenversicherung gibt an, dass Frauen im Jahr 2022 durchschnittlich nur 890 € Netto-Rente erhielten. Eine private oder vom Arbeitgeber unterstütze Altersvorsorge ist daher besonders wichtig, um die Rentenlücke zu schließen. Dabei darf nicht vergessen werden: Auch Männer mit einer durchschnittlichen gesetzlichen Rente von 1.373 € sollten die private Vorsorge ernst nehmen. Doch wie sollte man vorgehen?
Eine gute Orientierung bietet das sogenannte „Drei-Säulen-Modell der Altersvorsorge“. Das basiert auf folgenden drei Säulen:
Nutzen Sie möglichst alle drei Säulen. Die gesetzliche Rente dient nur als Fundament, eine Ergänzung durch eine betriebliche Altersversorgung oder eine private Rentenversicherung ist sinnvoll.
Wenn Sie wissen möchten, wie hoch Ihre voraussichtliche Altersrente sein wird, können Sie unseren Rentenrechner ausprobieren. Er berechnet die Höhe Ihrer gesetzlichen Rente und zeigt Ihnen eine mögliche Versorgungslücke auf. Für eine genauere Berechnung können Sie auch Ihre private und/oder betriebliche Altersversorgung ergänzen.
Fazit: Um den Gender Pension Gap zu verringern, ist eine gute Planung und Vorsorge für die Altersversorgung notwendig. Fällt die gesetzliche Rente z.B. aufgrund von geringerem Verdienst oder Teilzeitarbeit niedrig aus, ist die private Vorsorge umso wichtiger.
Katharina Schmidl arbeitet seit 2021 bei der Württembergischen Versicherung als Content Marketing Managerin. Ihre Leidenschaft für Content hat sie während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften entdeckt und seitdem in verschiedenen Positionen in Marketing und Kommunikation eingesetzt.
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