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Warum Aufräumen so gut tut: Mehr Ordnung, weniger Stress

27.03.2025 - Einmal gründlich aufzuräumen befreit, macht glücklich und ist sogar gut für die Gesundheit; psychisch und physisch. #württgemacht schaut nach, weshalb.

Lesedauer: 4 Minuten

Ich liebe Aufräumen

Mein zehnjähriges Ich würde mir zwar nicht glauben, dass ich mittlerweile so spießige Sachen von mir gebe, doch ich stehe dazu: Ordnung schaffen und Ballast abwerfen sind genau mein Ding.

Weil ich wissen möchte, weshalb ich so empfinde, habe ich mich auf die Suche nach dem Glück in der Ordnung begeben.

Ohne Ablenkung sind wir schneller im „Flow“

Wer seinen Arbeitsplatz organisiert, der arbeitet konzentrierter und ist schneller in einem „Flow“, in dem sich Aufgaben wie von selbst erledigen. Das Gefühl, am Feierabend so richtige Fortschritte bei einem aktuellen Projekt gemacht zu haben, ist unvergleichlich.

Forscherinnen und Forscher der Princeton University kamen bei einer Studie auf ein Ergebnis, das bestätigt: Eine unordentliche Umgebung wirkt sich negativ auf das Konzentrationsvermögen vieler Menschen aus.

Tipps für Ordnung am Arbeitsplatz:

  • Organizer und Boxen schaffen Ordnung, egal ob Ihr Arbeitsplatz mit Bleistift, Haftnotiz und Headset oder Kneifzange, Schraubenschlüssel und Hammer daherkommt.
  • Sorgen Sie mit (ein oder zwei) Pflanzen und Bildern für Wohlfühlatmosphäre.
  • „Fresszettel“ voller krakelig verfasster Wortfetzen sind nur Erinnerungen an Unerledigtes und sollten nicht permanent aus dem Augenwinkel sichtbar sein.

Loslassen ist die bessere Entscheidung

Laut statistischem Bundesamt besitzt jeder Bundesbürger rund 10.000 Dinge. Die Zahl klingt zuerst unwahrscheinlich hoch, ist aber gar nicht so abwegig. Das Problem: Der Großteil dieser Dinge ist überflüssig und kann uns belasten. Wer also nicht nur aufräumt, sondern gleich komplett ausmistet, der tut etwas für seine Psyche.

Damit will ich nicht zu einem entbehrungsreichen Leben ohne materielle Güter aufrufen – aber zu einer gewissen Strenge mit der eigenen Tendenz, zu sammeln und aufzubewahren.

Dinge zu sammeln, die einem Freude machen, sind selbstverständlich jederzeit erlaubt. Ich selbst bin stolzer Besitzer eines Regales voller kleiner Brettspiel-Kämpfer, deren Zahl steigt und steigt und steigt...

Tipps zum Entrümpeln:

  • Nehmen Sie einen Gegenstand in die Hand, spüren Sie sein Gewicht in Ihrer Handfläche und fragen Sie sich ganz ehrlich: „Brauche ich das noch?“
  • Bei der Entscheidung helfen kann die Ein-Jahres-Regel: Was ein Jahr lang nicht benutzt wurde, das wird womöglich auch in Zukunft nicht gebraucht.
  • Gehen Sie beim Aussortieren schrittweise vor – beispielsweise von Raum zu Raum.

Die Bewegung beim Aufräumen und Entrümpeln, sofern das Aufräumen und Entrümpeln regelmäßig geschieht, ist übrigens gut für das Herz und den Kreislauf. Ordnung beugt also auch Krankheiten vor. Außerdem wird hiermit das Belohnungssystem angeregt und Dopamin ausgeschüttet.

Wichtig beim Loslassen: Nicht einfach in den Keller verbannen

Den Hausrat zu entrümpeln bedeutet nicht, unliebsame Dinge einfach auf den Dachboden oder in den Keller abzuschieben. Was sich dort ansammelt, belastet uns irgendwann genauso sehr. Nur eben ein wenig später.

In den Keller dürfen nur Dinge, die Sie wirklich noch brauchen, in der Wohnung aber keinen Platz haben oder keinen Sinn ergeben.

Vorbild Marie Kondo: „Das hier löst Freude aus!“

Im Jahr 2019 löste Marie Kondo, eine Ordnungsexpertin auf Netflix, einen gewissen Hype rund um das Aufräumen aus. Ihre „KonMari“ genannte Aufräum-Methode ist so rigide wie logisch: Löst das Betrachten eines Gegenstandes keine Glücksgefühle aus, kann er weg.

So schafft man sich eine positive Umgebung und erlaubt sich selbst frische Gedanken in einer Umgebung, die nur darauf wartet, neu gestaltet zu werden.

Ganz besondere Freude löst es in mir aus, wenn ich tatsächlich finde, was ich suche – beispielsweise wichtige Unterlagen, die man jahrelang nicht in der Hand hatte. Den „Papierkram“ meiner Versicherung habe ich dank Kundenportal mit digitalem Postfach übrigens schon längst abbestellt.

Luftveränderung für die Neuronen

Nichts ist so langweilig für unser Gehirn wie Monotonie. Wer seinem Oberstübchen einen großen Gefallen tun will, der räumt auf, räumt um, entrümpelt oder dekoriert seine Wohnung einfach ganz um. Durch Veränderungen wird das neuronale Netzwerk im Gehirn wieder angeregt.

Wem ständiges umstellen der Möbel und häufiges umdekorieren ein bisschen zu viel des Guten ist, kann aufatmen: Sein Zuhause zumindest ein wenig aufzuräumen und ihm damit – vielleicht am Ende einer stressreichen Arbeitswoche – wieder Ordnung zu verleihen, kann sich ein bisschen wie ein Kurzurlaub anfühlen.

Fazit: Ein aufgeräumter Geist lebt in einer aufgeräumten Wohnung

Schon unsere Großeltern wussten: „Ordnung ist das halbe Leben.“ Ich kann dem nur zustimmen. Zugleich hat die Gegenseite mit „Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos.“ auch ganz charmante Argumente - das Zitat wird niemand geringerem als Albert Einstein zugeschrieben.

Also belassen wir es doch, wie Omas mahnendes Zitat verlangt, bei einem halben Leben für die Ordnung. Die chaotische andere Hälfte ist die abwechslungsreiche Würze, die das Aufräumen erst nötig macht.

Der Autor: Johannes Traub

Johannes Traub arbeitet seit Juni 2019 bei der Württembergischen Versicherung und kümmert sich um alles, was sich Content nennen darf. Mit seiner Erfahrung in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Marketing sowie im Journalismus sorgt er dafür, dass die Inhalte der Württembergischen so viel klare Kante zeigen wie ihr Slogan.

Paradox: Ich liebe es, aufzuräumen, also tue ich es häufig. Was dazu führt, dass ich seltener aufräumen muss. Argh!

Johannes Traub, Redakteur Blog Württembergische

Johannes Traub

Redakteur württgemacht Blog

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