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Achtung vor Wildunfällen in der dunklen Jahreszeit

23.11.2023 - Die Tage werden kürzer und kürzer und mehr und mehr Autofahrten finden in der Dunkelheit statt. Da steigt auch das Risiko für Wildunfälle. Wie lassen sich diese am besten vermeiden und was sollten Sie tun, wenn’s trotzdem passiert?

Lesedauer: 3 Minuten

Unfall nach Wildwechsel: Wie hoch ist das Risiko wirklich?

Lassen Sie uns einen Blick auf die Statistiken werfen:

  • Rein rechnerisch kollidiert in Deutschland alle zwei Minuten ein Reh, Hirsch oder Wildschwein mit einem Fahrzeug.
  • Im vergangenen Jahr zählte der GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) insgesamt 265.000 Wildunfälle und die Versicherer leisteten 950 Mio. € nach Wildunfällen.
  • Besonders gefährlich ist es in den Abend- und frühen Morgenstunden und in den Monaten April bis Mai und Oktober bis Dezember.

Das können Sie tun, um Wildunfälle zu vermeiden

Beim Fahren in der Dunkelheit ist Ihre Aufmerksamkeit besonders gefordert. Insbesondere schwierige Sichtverhältnisse, durch z. B. Nebel oder Regen, sollten zu einer Anpassung Ihres Fahrverhaltens führen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Tipps, die Ihnen dabei helfen können, Wildunfälle so gut es geht zu vermeiden:

  • Nehmen Sie Wildwechsel-Schilder unbedingt ernst.
  • Behalten Sie den Straßenrand im Blick.
  • Halten Sie ausreichend Abstand zum Auto vor Ihnen.
  • Drosseln Sie die Geschwindigkeit und halten Sie sich auf jeden Fall an die vorgegebene Geschwindigkeitsgrenze. Was Sie vielleicht nicht wussten: Bei 80 km/h statt 100 km/h, verkürzt sich Ihr Bremsweg um 25 m.
  • Seien Sie immer bremsbereit.
  • Wenn Sie ein Tier sehen: Bremsen Sie ab, fahren Sie langsam weiter, blenden Sie ab und hupen Sie, um das Tier zu verscheuchen. Bitte bedenken: Nach einem Tier können andere folgen!
  • Ganz wichtig: Weichen Sie nicht hektisch aus. Eine Kollision mit dem Gegenverkehr oder einem Baum ist meist gefährlicher.

Gut zu wissen: Notbremsassistenten, die für Neuwagen ab 2024 Pflicht werden, sind v. a. auf die Erkennung von Fahrzeugen, Fußgängern und Radfahrern optimiert – weniger auf die Erkennung von Wildtieren.

So verhalten Sie sich nach einem Wildunfall

Falls Sie trotz Ihres vorsichtigen Fahrstils mit einem Tier zusammengestoßen sind, empfehlen wir Ihnen folgende Verhaltensweisen:

  • Vergewissern Sie sich, dass Sie und die anderen Beteiligten unverletzt sind.
  • Markieren Sie die Unfallstelle mit Warndreiecken, ziehen Sie eine Warnweste an und schalten Sie die Warnblinkanlage ein.
  • Wurde jemand verletzt? Rufen Sie die 112 und leisten Sie Erste Hilfe.
  • Auch ohne Verletzte, müssen Sie die Polizei verständigen.
  • Fassen Sie das verletzte Tier nicht an.
  • Warten Sie am Unfallort, bis Polizei und/oder Jäger eintreffen.
  • Wichtig: Entfernen Sie auf gar keinen Fall das Wild vom Unfallort. Sonst droht Ihnen eine Anzeige wegen Wilderei.
  • Machen Sie Fotos vom Unfallort – dies hilft auch bei der Versicherung.

Wichtig für die Versicherung: Informieren Sie Ihre Versicherung innerhalb einer Woche und bevor die Wildspuren beseitigt sind. Bei einem Zusammenstoß mit einem Tier sind Sie bei einem Schaden über 500 € verpflichtet, den Schaden unverzüglich der Polizei zu melden. Diese Meldepflicht besteht auch dann, wenn Sie einem Tier ausgewichen sind, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Als Ersatz für die polizeiliche Anzeige akzeptieren wir auch eine Wildbescheinigung des Jagdpächters. Die üblichen Kosten für eine solche Wildschadenbescheinigung werden von uns übernommen.

Wann zahlt welche Versicherung?

Nach einem Unfall mit einem Wildtier ist der Schock sicherlich erst einmal groß. Doch relativ schnell werden die Gedanken vermutlich auch um eine Frage kreisen: Welche Schäden sind durch meine Kfz-Versicherung versichert?

Kfz-Haftpflichtversicherung

Wenn Sie bei dem Wildunfall andere Autos oder Leitplanken beschädigen, übernimmt die Kfz-Haftpflicht die Kosten.

Teilkaskoversicherung

Nach einem Unfall mit einem Wildtier, übernimmt die Teilkasko die Reparaturkosten am eigenen Auto. Viele Versicherer zahlen lediglich nach Zusammenstößen mit Haarwild, dazu gehören beispielsweise Wildschweine, Rehe oder Hirsche. Bei der Württembergischen sind Sie in jeder Tariflinie gegen Unfälle mit „Tieren aller Art“ versichert, dazu zählen dann z. B. auch Vögel, Weidetiere usw.

Achtung bei Ausweichmanövern: In der Fahrschule lernt man die Notfallbremsung. Doch wenn es darauf ankommt, reagieren viele anders: Wenn Sie als Fahrer einem Tier auf der Straße ausweichen und dabei einen Schaden verursachen, ist die Haftungsfrage nicht mehr so leicht zu beantworten. Weichen Sie einem Kleintier wie zum Beispiel einem Hasen aus, so zahlt die Teilkaskoversicherung nicht – der Schaden durch den Aufprall mit dem Kleintier wäre geringer gewesen als durch das Ausweichmanöver. Weichen Sie einem Wildschwein oder einem größeren Tier aus, übernimmt der Versicherer in der Regel den Schaden. Trotzdem sollten Sie immer bremsen und nicht ausweichen!

Vollkaskoversicherung

Wenn Sie nicht nachweisen können, dass das Auto durch eine Kollision mit einem Wildtier beschädigt wurde oder Sie einen Unfall durch ein Ausweich- oder Bremsmanöver wegen eines Kleintiers verursacht haben, ist es möglich, den Schaden über die Vollkasko zu regulieren. Vollkaskoversicherungen decken eigenverschuldete Unfallschäden ab.

Wie sieht es bei Motorradfahrern aus?

Im Kompaktschutz unserer Motorradversicherung sind Sie bei einem Zusammenstoß mit Haarwild, Federwild, oder mit einem Pferd, Rind, Schaf, Waschbär oder einer Ziege versichert. Als optionalen Baustein können Sie den Motorradbekleidungsschutz wählen. Damit sichern Sie Ihre Schutzbekleidung bei versicherten Ereignissen mit bis zu 2.000 € ab.

Im Premiumschutz greift der Versicherungsschutz bei Zusammenstößen mit Tieren aller Art. Der Motorradbekleidungsschutz ist in der Tariflinie Premium bereits enthalten. Übrigens: Eine Motorradbekleidung-Versicherung können Sie bei uns auch separat abschließen, unabhängig davon, bei welcher Gesellschaft das Fahrzeug selbst versichert ist.

Die Autorin: Katharina Schmidl

Katharina Schmidl arbeitet seit 2021 bei der Württembergischen Versicherung als Content Marketing Managerin. Ihre Leidenschaft für Content hat sie während ihres Studiums der Kommunikationswissenschaften entdeckt und seitdem in verschiedenen Positionen in Marketing und Kommunikation eingesetzt.

Ich habe seit 16 Jahren meinen Führerschein und hatte glücklicherweise noch nie eine Begegnung mit einem Wildtier auf der Straße.

Katharina Schmidl Autorin Württembergische Blog

Katharina Schmidl

Redakteurin württgemacht Blog

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