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Gesundheit

Heu­schnup­fen: So über­stehen Pollen­aller­giker den Früh­ling

15.05.2024 - 12 Mio. Allergiker gibt es in Deutschland. Viele davon leiden unter einer Pollenallergie. Wir geben Tipps, mit denen Betroffene die Zeit der roten Augen und Schniefnasen überstehen.

Lesedauer: 5 Minuten

Wie entsteht Heuschnupfen eigentlich?

Auslöser von Heuschnupfen kann eine Allergie gegen die Pollen einer Vielzahl heimischer Pflanzen und Bäume sein. Darunter:

  • Erlen
  • Birken
  • Ulmen
  • Roggen
  • Beifuß
  • Haselsträucher
  • Weiden
  • Verschiedene Gräser

Heuschnupfen entsteht dabei auf dieselbe Weise wie andere Allergien – und die kann man getrost als „Irrtum unserer Abwehrkräfte“ bezeichnen.

Wenn die Abwehrkräfte sich irren

Allergikerinnen und Allergiker reagieren überempfindlich auf Pollen. Um genau zu sein: Der Irrtum liegt darin, dass ihre Abwehrkräfte überhaupt auf Pollen reagieren. Bei der Mehrzahl der Menschen erkennt das Immunsystem diese nämlich als harmlos.

Kommt der Allergiker-Körper in Kontakt mit den Pollen, fängt das Immunsystem an, Antikörper gegen diese zu entwickeln. Weil die Pollen vor allem über die Augen, die Nase und den Rachen aufgenommen werden, zeigen sich auch dort die für Heuschnupfen typischen Reaktionen.

  • Nach einem erstmaligen Kontakt mit den Pollen lagern sich Antikörper an der Oberfläche der sogenannten Mastzellen an.
  • Kommt es zu einem erneuten Kontakt mit den Pollen, setzen die Mastzellen Entzündungsbotenstoffe frei, die dem Körper signalisieren: „Achtung, ein Krankheitserreger!“
  • Der Körper beginnt mit dem Abwehrkampf gegen den (eigentlich harmlosen) Besucher auf den Schleimhäuten und in den Atemwegen. Das Ergebnis dieses Kampfes: gerötete Augen, eine Rotznase und noch mehr "Krankheitssymptome", die Allergikern nur zu gut bekannt sind.

Unsere Tipps für Pollenallergiker

Der Trick liegt meist in cleverer Planung: Mit diesen Tipps kommen Allergiker gut durch die sonnige Jahreszeit.

Tipp #1: Pollenflugvorhersage beachten

Informieren Sie sich über die aktuelle Pollenkonzentration in der Luft und planen Sie Ihre Aktivitäten dementsprechend. Beispielsweise der Deutsche Wetterdienst bietet eine solche Vorhersage an.

Tipp #2: Haare vor dem Schlafengehen waschen

Pollen verfangen sich gern in den Haaren und bleiben dort haften. Daher empfiehlt es sich, vor dem Schlafengehen die Haare zu waschen. Sonst streift man die Pollen nur auf das Kissen ab und kommt erst Recht mit Augen, Mund und Nase in Berührung mit ihnen.

Tipp #3: Wäsche drinnen trocknen

Lassen Sie Ihre Kleidung nach dem Waschen zum Trocknen nicht im Freien, sondern trocknen Sie diese, wenn möglich, innen. Sonst droht dieselbe Gefahr wie bei den Haaren: Pollen können sich darin verfangen.

Tipp #4: Gesicht und Nase reinigen

Reinigen Sie Ihr Gesicht regelmäßig gründlich mit kaltem Wasser. Auch die Naseneingänge sollten dabei befreit werden, am besten mithilfe einer Sprühflasche mit Leitungswasser oder mit einer Kochsalzlösung.

Tipp #5: Zu den richtigen Uhrzeiten die Fenster schließen

Auf dem Land sind die Pollenkonzentrationen am Morgen hoch, in der Stadt hingegen am Abend. Lüften Sie Ihre Wohnung oder Haus in ländlichen Gebieten abends ab 19 Uhr, in der Stadt morgens zwischen 6 und 8 Uhr.

Tipp #6: Die Wohnung richtig reinigen

Saugen Sie Ihre Wohnung regelmäßig und wischen Sie Oberflächen feucht ab, um die sich darauf absetzenden Pollen zu entfernen.

Tipp #7: Zuhause die Kleidung wechseln

Wechseln Sie Ihre Kleidung, wenn Sie aus dem Freien nach Hause kommen und tragen Sie diese am besten nicht im Schlafzimmer. Getragene Kleidung sollte dort übrigens auch nicht abgelegt werden – das hilft für ruhigen Schlaf.

Tipp #8: Brillen und Sonnenbrillen tragen

Tragen Sie unterwegs eine Sonnenbrille, um Ihre Augen vor Pollen zu schützen. Das schützt ganz gewiss nicht in alle Richtungen, aber schont die Augen zumindest bei Pollenanflug direkt von vorne.

Gibt es eigentlich eine Therapie gegen Heuschnupfen?

Es gibt Mastzellstabilisatoren, welche die Freisetzung der Entzündungsbotenstoffe – dazu gehört beispielsweise Histamin – aus den Mastzellen verhindern. Diese sind erhältlich als:

  • Augentropfen
  • Nasentropfen
  • Nasensprays

Damit diese wirken können, muss man sie bereits zwei Wochen vor der Pollensaison anwenden.

  • Wenn das nicht hilft oder die Pollensaison bereits begonnen hat, sind Antihistaminika das Mittel der Wahl.
  • Eine langfristige Methode ist die Hyposensibilisierung, auch spezifische Immuntherapie (SIT) genannt.

Noch ein Tipp für Allergiker

Mit unserer privaten Krankenversicherung übernehmen wir die Kosten für Ihre Online-Allergie-Sprechstunde bei unserem Partner Teleclinic. So erhalten Allergiker im Handumdrehen das passende Nasenspray, Augentropfen oder Allergietabletten – und das einfach, bequem und ohne lästige Wartezeiten in der Arztpraxis.

Der Autor: Johannes Traub

Johannes Traub arbeitet seit Juni 2019 bei der Württembergischen Versicherung und kümmert sich um alles, was sich Content nennen darf. Mit seiner Erfahrung in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Marketing sowie im Journalismus sorgt er dafür, dass die Inhalte der Württembergischen so viel klare Kante zeigen wie ihr Slogan.

Waren Sie schon mal beim sogenannten Pricktest? Ich finde es faszinierend, wie der Körper auf etwas so harmloses wie Pollen reagieren kann.

Johannes Traub, Redakteur Blog Württembergische

Johannes Traub

Redakteur württgemacht Blog

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