• Betriebliche Altersvorsorge - Mehr Rente statt mehr Gehalt?
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Betriebliche Alters­vorsorge: Mehr Rente statt mehr Gehalt?

14.06.2023 - 76 % aller Inhaber, Geschäftsführer, Personalfachleute und Gründer stimmen zu: Um Mitarbeiter zu halten, muss viel geboten werden.

Lesedauer: 6 Minuten

Die Maßnahmen, mit denen begehrten Fachkräften die Entscheidung zum Verbleib im Betrieb erleichtert werden soll, sind vielfältig. Ein Favorit: Die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Eine vermeintlich deutliche Sprache spricht die Gehaltserhöhung: Mehr Geld bedeutet mehr Motivation – oder?

Mehr Geld – mehr Begeisterung?

Unsere mit dem Marktforschungsinstitut Appinio durchgeführte Umfrage lässt einen anderen Schluss zu: Beinahe 40 % der befragten Mittelständler geben an, dass Mitarbeiter vor allem nach flexiblen Arbeitszeiten und einer Home-Office Option fragen. Mit 20 % ist auch die bAV stark vertreten. Für Arbeitgeber ist das eine gute Nachricht, denn eine bAV ist günstiger als die „Gehaltserhöhung nach Gießkannenprinzip“.

bAV und Gehaltserhöhung im Vergleich

Altersvorsorge versus Gehalts­erhöhung: Rechnen wir das durch

Ein Beispiel: 30 Mitarbeitern mit einem monatlichen Bruttoeinkommen bis 2.575 € wird aus dem Budget für eine Gehaltserhöhung von 50 € im Monat eine bAV angeboten.

Auszahlung über das GehaltInvestition in eine bAV nach § 100 EStG für 30 Mitarbeiter

50 € x 12 Monate x 30 Mitarbeiter = 18.000 € p.a.

50 € x 12 Monate x 30 Mitarbeiter = 18.000 € p.a.

Aufwand für die Sozialversicherung

3.600 € (ca. 20 %)

Bis 4 % der Beitragsbemessungsgrenze SV-frei

Förderbetrag nach § 100 EStG

0 €

5.400 € (30 % von 18.000 €) erstattet über die Lohnsteuer

Betriebsausgaben

21.600 €

12.600 €

Die Zahlen sprechen Bände

Die Investition eines Teils des Budgets für Gehaltserhöhungen in eine bAV spart an Betriebsausgaben und verschafft den Mitarbeitern eine starke Altersvorsorge – sogar vom Bund unterstützt: Der Staat fördert explizit die bAV für Mitarbeiter mit einem monatlichen Bruttoeinkommen bis 2.575 €. Unternehmen mit einem hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten, Saisonarbeitern und schwankenden Löhnen können so besonders profitieren.

Weitere Vorteile der bAV als Teil der Gehaltserhöhung

Die Zahlen sprechen für sich – und das nicht nur aus Perspektive von Arbeitgebern. Wir haben noch eine Reihe weiterer Vorteile der bAV und spannender Einsichten aus unserer Umfrage für Sie gesammelt.

  • 28 % unserer befragten Unternehmen nutzen die bAV als Maßnahme, neue Mitarbeiter zu gewinnen.
  • In Sachen „Innenmarketing“ ist die bAV unschlagbar: Hier kümmert sich jemand um die Belegschaft.
  • 1/5 der Befragten gibt an, dass sie in den vergangenen 2 Jahren aktiv von Bewerbern nach der bAV gefragt wurden.
  • Die flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten der bAV bei Ihrer Württembergischen begeistern Führung und Belegschaft gleichermaßen.
  • 1/3 der befragten Unternehmen mit bAV bieten diese an, da sie sich um die Zukunft ihrer Mitarbeiter kümmern möchten.
  • Ebenfalls 1/3 gibt an, die Bindung an das Unternehmen dadurch stärken zu wollen.
  • 76 % stimmen zu, dass sie das Gefühl haben ihren Mitarbeitern viel bieten zu müssen, um sie halten zu können.
  • 80 % geben an, dass Mittelständler in ihren Leistungen mit großen Unternehmen mithalten müssen, um auf dem Arbeitsmarkt eine Chance zu haben.
  • Bei der Frage welche Mitarbeitergruppe besonders wenig für die Rente gespart hat, geben 35 % Mitarbeiter in Teilzeit an.

Wen haben wir befragt?

Insgesamt 400 Personen haben an unserer repräsentativen Umfrage zum Thema betriebliche Altersversorgung teilgenommen. Darunter Personaler, Geschäftsführer, Inhaber und Gründer mittelständischer Unternehmen. Mit knapp über 40 % arbeitet die Mehrheit in Unternehmen mit 50 – 199 Mitarbeitern.

Noch mehr Ergebnisse und Erkenntnisse

Übergreifende unabhängige Erhebungen, beispielsweise die WTW-Studie 2023, untermauern die Erkenntnisse unserer Appinio-Umfrage. Demnach haben sich fast 40 % aller Befragten wegen der bAV für ihren Arbeitgeber entschieden und für 50 % ist sie ein wichtiger Grund, bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben.

Der Autor: Johannes Traub

Johannes Traub arbeitet seit Juni 2019 bei der Württembergischen Versicherung und kümmert sich um alles, was sich Content nennen darf. Mit seiner Erfahrung in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Marketing sowie im Journalismus sorgt er dafür, dass die Inhalte der Württembergischen so viel klare Kante zeigen wie ihr Slogan.

Nächste wichtige Erkenntnis für Chefs, Personaler & Co.: Die Mehrheit der Befragten wünscht sich Unterstützung und Beratung in Sachen bAV seitens des Arbeitgebers.

Johannes Traub, Redakteur Blog Württembergische

Johannes Traub

Redakteur württgemacht Blog

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