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Mietkaution hinterlegen: Welche Möglichkeiten und Alternativen gibt es?

Erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, eine Mietkaution zu hinterlegen, und welche Alternativen zur klassischen Barkaution bestehen. Ob Mietkautionskonto, Depot oder Mietkautionsversicherung – wir erklären die Vor- und Nachteile im Detail.

Lesedauer: 6 Minuten

  • Mietkaution hinterlegen - Welche Möglichkeiten und Alternativen gibt es?: Eine Familie in einem Loft mit ein paar Möbeln und Umzugskartons

Was ist eine Mietkaution?

Mietsicherheit für den Vermieter

Die Mietkaution ist eine Geldsumme, die der Mieter dem Vermieter zahlt, wenn er eine Wohnung oder ein Haus mietet. Sie dient als Mietsicherheit für den Vermieter, falls der Mieter Schäden verursacht oder die Miete nicht zahlt. Nach dem Ende des Mietverhältnisses bekommt der Mieter die Kaution zurück, wenn keine Schäden entstanden sind.

Das Wichtigste auf dieser Seite:

Möglichkeiten, die Mietkaution zu hinterlegenAlternativen zur MietkautionHäufige Fragen

Diese Möglichkeiten gibt es, die Mietkaution zu hinterlegen

Die Mietkaution bietet dem Vermieter eine finanzielle Absicherung, falls Schäden an der Wohnung entstehen oder Mietrückstände auflaufen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Kaution zu hinterlegen. Im Folgenden werden die gängigsten Optionen vorgestellt, zusammen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, um Mietern und Vermietern die Entscheidung zu erleichtern.

Barkaution: meist per Überweisung

Die Barkaution ist die klassische Form der Mietkautionshinterlegung. Der Mieter zahlt den vereinbarten Kautionsbetrag (bis zu drei Nettokaltmieten) in bar oder per Überweisung direkt an den Vermieter. Der Vermieter ist dann verpflichtet, die Kaution getrennt von seinem eigenen Vermögen auf einem verzinsten Konto (z. B. Mietkautionskonto) zu hinterlegen.

Vorteile:

  • Einmalzahlung: Die Kaution wird vollständig hinterlegt und ist während des Mietverhältnisses sicher angelegt.
  • Zinsen: Das hinterlegte Geld wird verzinst und die Zinsen gehören dem Mieter.
  • Rechtliche Absicherung: Diese Form der Kautionshinterlegung ist gesetzlich genau geregelt, was Mieter und Vermieter gleichermaßen schützt.

Nachteile:

  • Hohe Einmalzahlung: Für den Mieter kann es finanziell belastend sein, den kompletten Betrag sofort aufzubringen, insbesondere wenn die Kaution der alten Wohnung noch nicht zurückgezahlt wurde.
  • Geringe Verzinsung: In Zeiten niedriger Zinssätze sind die Erträge oft minimal, was die Verzinsung weniger attraktiv macht.
  • Kapitalbindung: Das Geld ist während des gesamten Mietverhältnisses "eingefroren" und steht dem Mieter nicht zur Verfügung.

Einzahlung auf ein Mietkautions­konto oder Miet­kautions­sparbuch

Bei dieser Option wird die Kaution auf ein spezielles Mietkautionskonto oder Mietkautionssparbuch eingezahlt. Dieses Konto wird entweder vom Mieter oder vom Vermieter eröffnet und dient ausschließlich der sicheren Verwahrung der Mietkaution. Das Konto muss getrennt vom übrigen Vermögen des Vermieters geführt werden und das eingezahlte Geld wird verzinst.

Vorteile:

  • Sichere Verwahrung: Das Geld ist rechtlich geschützt und darf vom Vermieter nur mit Zustimmung des Mieters verwendet werden.
  • Verzinsung: Der Mieter erhält die Zinsen, die während des Mietverhältnisses anfallen, was einen kleinen Ertrag ermöglicht.
  • Rechtlich geregelt: Mietkautionskonten bieten eine klare und gesetzlich abgesicherte Methode zur Kautionshinterlegung.

Nachteile:

  • Hohe Einmalzahlung: Ähnlich wie bei der Barkaution muss der Mieter die Kaution auf einmal einzahlen, was eine finanzielle Belastung darstellen kann.
  • Verwaltungsaufwand: Je nach Vereinbarung muss entweder der Mieter oder der Vermieter das Konto eröffnen und verwalten, was administrativen Aufwand bedeutet.
  • Geringe Zinsen: In der aktuellen Niedrigzinsphase sind die Zinsen auf Sparbücher oder Tagesgeldkonten oft sehr gering.

Mietkautionsdepot

Ein Mietkautionsdepot ist eine Form der Kautionshinterlegung, bei der das Kautionsgeld nicht auf einem Spar- oder Girokonto hinterlegt, sondern in Wertpapieren angelegt wird. Der Mieter eröffnet ein Depot bei einer Bank und verpfändet dieses zugunsten des Vermieters. So können mögliche Wertsteigerungen (oder auch Verluste) auf die Kaution Einfluss nehmen.

Vorteil:

  • Höhere Renditen: Im Vergleich zu klassischen Spar- oder Mietkautionskonten kann ein Depot durch die Anlage in Aktien oder Fonds potenziell höhere Renditen bieten.

Nachteile:

  • Risiko von Verlusten: Da das Kapital in Wertpapiere investiert wird, besteht das Risiko von Kursverlusten, was zu einer Minderung der Kautionssumme führen kann.
  • Verwaltungsaufwand: Der Mieter muss das Depot verwalten und die Entwicklung der Wertpapiere im Auge behalten. Außerdem muss eine Verpfändungserklärung zugunsten des Vermieters ausgestellt werden.
  • Akzeptanz durch den Vermieter: Nicht alle Vermieter akzeptieren diese Form der Kaution, da sie weniger stabil ist als eine Barkaution oder ein klassisches Mietkautionskonto.

Zusammenfassung

Die Barkaution ist die klassische und einfache Lösung, erfordert jedoch eine hohe Einmalzahlung. Die Einzahlung auf ein Mietkautionskonto/Mietkautionssparbuch ist eine sichere Methode mit geringem Risiko, um die Barkaution bzw. Mietkaution zu verwahren.

Ein Mietkautionsdepot kann potenziell höhere Erträge erzielen, birgt aber das Risiko von Kursverlusten und ist weniger verbreitet.

Jede Option hat ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von den individuellen Präferenzen des Mieters und den Akzeptanzkriterien des Vermieters ab. Denn: Vermieter sind dazu verpflichtet, eine Ratenzahlung in drei gleich großen Raten zu akzeptieren. Er ist jedoch nicht verpflichtet, andere Formen wie beispielsweise ein Depot zu akzeptieren.

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Alternativen zur Mietkaution

Falls Sie zu Beginn Ihres Mietverhältnisses keine drei Nettokaltmieten aufbringen können oder wollen, stehen Ihnen folgende Alternativen zur Verfügung.

Mietkautionsversicherung

Bei einer Mietkautionsversicherung schließt der Mieter bei einer Versicherung einen Vertrag ab, der die Mietkaution ersetzt. Die Versicherung bürgt gegenüber dem Vermieter für die Kaution, falls der Mieter seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Der Mieter zahlt dafür eine jährliche Gebühr (Prämie), während die Versicherung dem Vermieter die Kaution garantiert. Im Schadensfall zahlt die Versicherung an den Vermieter. Der Mieter bleibt jedoch verpflichtet, die von der Versicherung an den Vermieter ausgezahlten Beträge aus der versicherten Kautionssumme zurückzuzahlen.

Vorteile:

  • Keine hohe Einmalzahlung: Statt die Kaution auf einen Schlag zu zahlen, leistet der Mieter eine jährliche Prämie, die deutlich geringer ist als der gesamte Kautionsbetrag.
  • Flexibilität: Der Mieter behält sein Kapital und kann es anderweitig verwenden, was finanziell entlastend wirkt. Außerdem ist die Versicherung jederzeit – bei Rückgabe der Originalbürgschaftsurkunde – kündbar.
  • Sofortiger Schutz für den Vermieter: Der Vermieter erhält sofort die Sicherheit, dass seine Ansprüche im Schadensfall gedeckt sind.

Nachteile:

  • Langfristige Kosten: Es fallen Kosten für die Versicherungsprämie an.
  • Verpflichtung bleibt gleich: Im Falle eines Schadens zahlt die Versicherung zwar an den Vermieter, der Mieter bleibt jedoch verpflichtet, diesen Betrag an die Versicherung zu erstatten.

Mietkautionsbürgschaft bzw. Bankbürgschaft

Die Mietkautionsbürgschaft bei einer Bank läuft sehr ähnlich zur Mietkautionsversicherung ab. Der Mieter hinterlegt keine direkte Barkaution, sondern die Bank übernimmt die Bürgschaft für den Kautionsbetrag. Der Mieter zahlt der Bank eine einmalige Gebühr oder eine jährliche Prämie, und die Bank verpflichtet sich, im Schadensfall an den Vermieter zu zahlen. Der Mieter muss den ausgezahlten Betrag dann später an die Bank zurückerstatten.

Vorteile:

  • Keine hohe Einmalzahlung: Ähnlich wie bei der Mietkautionsversicherung entfällt die Notwendigkeit, eine große Summe sofort aufzubringen. Stattdessen zahlt der Mieter eine geringere Gebühr oder Prämie.
  • Finanzielle Flexibilität: Der Mieter kann sein Kapital für andere Zwecke nutzen, da er die Kaution nicht direkt hinterlegt.
  • Sicherheit für den Vermieter: Der Vermieter erhält eine Bürgschaftsurkunde, die ihm im Schadensfall sofort den entsprechenden Betrag zusichert.

Nachteile:

  • Laufende Kosten: Auch hier fallen jährliche Gebühren oder Prämien an.
  • Keine Zinsen: Da keine Kaution direkt hinterlegt wird, gibt es auch keine Verzinsung oder Rückzahlung am Ende des Mietverhältnisses.
  • Rückzahlung im Schadensfall: Wenn die Bank im Schadensfall an den Vermieter zahlt, bleibt der Mieter verpflichtet, diesen Betrag an die Bank zurückzuzahlen.

Zusammenfassung

Die Mietkautionsversicherung und die Mietkautionsbürgschaft bieten die Möglichkeit, eine Mietkaution ohne Einmalzahlung zu hinterlegen. Dies bringt mehr Flexibilität, kostet allerdings einen jährlichen Beitrag. Beide Optionen sind ideal für Mieter, die ihr Kapital anderweitig nutzen möchten, aber sie sind auf lange Sicht teurer als die klassische Kaution.

Beratung

Falls Sie noch offene Fragen zur Mietkautionsversicherung haben oder eine persönliche Beratung wünschen, wenden Sie sich gerne an uns. Die Beraterinnen und Berater der Württembergischen sind Ihr persönlicher Ansprechpartner vor Ort. Ein verlässlicher Partner, der Ihnen in allen Versicherungs- und Vorsorgefragen mit Rat und Tat zur Seite steht. Gemeinsam finden wir eine passende Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse.

  • Persönlich. Partnerschaftlich. Verlässlich.
  • Sie stehen an erster Stelle - nicht Ihre Vertragsnummer.
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Wenden Sie sich einfach an die Ihnen bekannte Versicherungsagentur oder finden Sie hier Ihren persönlichen Ansprechpartner.

Häufige Fragen

Fragen und Antworten zur Mietkaution

Von der Höhe der Kaution über die richtige Art der Hinterlegung bis hin zur Rückzahlung nach dem Auszug gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. In unserem FAQ-Bereich finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Mietkaution.

  • Es gibt keine gesetzlich festgelegte Frist für die Rückzahlung, aber laut Rechtsprechung gilt ein Zeitraum drei bis von sechs Monaten nach Auszug als angemessen. Dieser Zeitraum ist notwendig, damit der Vermieter prüfen kann, ob noch Forderungen gegen den Mieter bestehen, wie zum Beispiel ausstehende Betriebskostenabrechnungen oder mögliche Schäden an der Wohnung. Wenn keine offenen Forderungen bestehen, kann die Kaution auch früher zurückgezahlt werden.

  • Wenn der Vermieter die Kaution nach einer angemessenen Frist nicht zurückzahlt, sollte der Mieter zunächst schriftlich eine Frist zur Rückzahlung setzen. Falls der Vermieter darauf nicht reagiert, kann der Mieter weitere rechtliche Schritte in Erwägung ziehen, wie z. B. eine Mahnung oder das Einschalten eines Anwalts. Im Extremfall kann die Kaution gerichtlich eingefordert werden. Dabei kann Sie unsere Mieterrechtsschutzversicherung unterstützen. Es ist ratsam, alle Forderungen und den Zustand der Wohnung bei Auszug genau zu dokumentieren, um im Streitfall Beweise vorlegen zu können.

  • Nein, der Vermieter kann die Höhe der Mietkaution nicht völlig frei bestimmen. Laut § 551 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) ist die Kaution auf maximal drei Nettokaltmieten begrenzt. Das bedeutet, der Vermieter darf nicht mehr als diesen Betrag als Sicherheitsleistung verlangen. Diese Regel schützt Mieter vor überhöhten finanziellen Forderungen beim Einzug.

  • Theoretisch ist das möglich, wenn sich beide Mietparteien darauf einigen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Tagesgeldkonto zusätzlich ein Treuhandkonto sein muss. Das ist bei einem Tagesgeldkonto nicht automatisch gegeben, sondern muss extra von der Bank so eingerichtet werden.

Gut zu wissen

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