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Mitarbeiter-Benefits für kleine und mittelständische Betriebe
01.07.2024 - „Willkommen in der Firma, ich bin Ihr persönlicher Stylist!“ – das ist weder ein Scherz noch die Spitze des Eisbergs aus betrieblichen Benefits, die Großunternehmen anbieten. Wie können kleine und mittelständische Betriebe da mithalten?
Lesedauer: 7 Minuten
Ich habe jüngst einen großartigen Spruch gelesen: Jedes Problem beginnt wie ein Nagel auszusehen, wenn dein einziges Werkzeug ein Hammer ist. Übersetzt: Wer unterschiedlichen Herausforderungen nicht mit unterschiedlichen Strategien zu begegnen weiß, der wird einige davon gar nicht oder nur schlecht lösen können. Ein tolles Beispiel für dieses Dilemma ist der omnipräsente Fachkräftemangel und dessen Bekämpfung durch kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Politiker und Wirtschaftsgrößen fordern mehr Fachkräfte in so gut wie allen Bereichen. Angefangen bei der medial oft diskutierten Pflege, über die Industrie und das Handwerk bis in die Medizin. Auf europa- und geopolitischer Ebene werden Anreize für Expertinnen und Expertinnen geschaffen, nach Deutschland zu kommen.
Wir möchten uns dem Thema allerdings auf Grasnabenhöhe widmen: Aus Perspektive der vielen hunderttausend kleinen Betriebe, die Deutschlands Mittelstand bilden. Also kehren wir zum Hammer und den Nägeln zurück: Unternehmerinnen und Unternehmer setzen bei der Bindung und Findung von Fachkräften mitunter (zu) große Hoffnung auf ihr Image als verlässlicher Arbeitgeber oder das gute Gehalt.
Wer einen Schritt weiter denkt, hilft mit Mitarbeitervorteilen, den betrieblichen Benefits, im Rennen um vielversprechende Bewerber nach.
Der Begriff Mitarbeitervorteile (wir verwenden "betriebliche Benefits", "Mitarbeiter-Benefits" und "Corporate Benefits" synonym dazu) umfasst alle Leistungen, die von einem Arbeitgeber zusätzlich zum vereinbarten Arbeitsentgelt gezahlt oder gewährt werden. Häufig sind die Vorteile an das Unternehmen und dessen Produkte angelehnt. Oft gesehene Benefits sind also Vergünstigungen beim Kauf der eigenen Produkte oder deren kostenfreie Verwendung.
In diesem Artikel stellen wir uns drei Fragen:
Betriebliche Benefits schaffen Anreize zu mehr Fleiß und binden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Unternehmen. Gute betriebliche Benefits sind also persönlich, sinnvoll und animierend.
Persönlich | Sinnvoll | Animierend |
Je persönlicher der Vorteil, desto einprägsamer: Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen, sind glücklicher und produktiver. | Sinnvolle Benefits sind so etwas wie die logische Weiterentwicklung der persönlichen Benefits: Nutzen Sie die übersichtliche Größe des Betriebs und Ihre Kenntnis des Teams und machen Sie die Vorteile so nützlich (und somit sinnvoll) wie möglich. | Gute Benefits animieren Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Arbeit, ohne kontrollierende Aspekte zu besitzen. Der richtige Benefit überzeugt: „Hier lohnt sich meine Leistung so richtig.“ |
Eines vorweg: Nicht jeder Benefit ist für alle Betriebe geeignet, versteht sich. Wichtig ist, dass sich die Mitarbeiter persönlich von den Benefits abgeholt fühlen und von ihnen profitieren. Der Clou für Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer: Profitieren ist hier keineswegs immer im finanziellen Sinne zu verstehen.
Mit einer betrieblichen Krankenversicherung gewinnen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zugleich. Beispielsweise mit unseren cleveren Budgettarifen nehmen alle die Leistungen in Anspruch, die sie wirklich benötigen – die Brille beim einen, die Zahnbehandlung beim anderen.
Wer über die Gesundheit seiner Belegschaft hinaus investieren möchte, der kümmert sich auch noch um deren entspannten Ruhestand: Eine betriebliche Altersvorsorge ist mit unserer Genius Vorsorge auch schon für kleine Betriebe möglich.
Nicht alle Teammitglieder feiern Weihnachten und auch nicht alle das Zuckerfest oder Hanukkah. Jedes einzelne Teammitglied freut sich allerdings über eine innerbetriebliche Feiertagsregelung: Wer erlaubt, dass Feiertage (in gemeinsamer Absprache) je Mitarbeiter flexibel im Kalender platziert werden dürfen, punktet bei seinen Profis.
Ganz sicher ein klassischer Büro-Benefit: Wenn der Vierbeiner mit zur Arbeit darf, hebt das nicht nur die Stimmung, sondern entlastet Frauchen und Herrchen auch noch zusätzlich. Wichtig: Aufgrund von möglichen Allergien oder vorhandenen Ängsten sollten Sie unbedingt vorher klären, ob das ganze Team damit einverstanden ist.
Das Ehrenamt ist wichtige deutsche Tradition. Wer einem solchen nachgeht, übernimmt Verantwortung in unserer Gesellschaft. Ob es um einen lebensrettenden Einsatz der Feuerwehr geht oder die Betreuung des sportlichen Nachwuchses: Wer ein Ehrenamt bekleidet, freut sich, wenn der Arbeitgeber ihn zu wichtigen Zeiten bezahlt freistellt.
Um den Aspekt der persönlichen Benefits noch einmal zu betonen, sollen hier alle kleinen Aufmerksamkeiten zu verschiedenen Lebensereignissen oder Phasen genannt werden. Zwei Beispiele:
„Schlechte Vorteile“ ist schon ein Widerspruch in sich. Wirklich schlechte betriebliche Benefits gibt es demzufolge kaum – denn alles, was der Betrieb an guten Dingen für seine Belegschaft tut, ist prinzipiell positiv. Allerdings gibt es ein paar Benefits, die einen schalen Beigeschmack hinterlassen oder regelrecht „out“ sind.
Wahrscheinlich öfter in amerikanischen Komödien gesehen als tatsächlich ausgezeichnet wurde der berühmt-berüchtigte Mitarbeiter des Monats. Was sich als Sonderlob der Geschäftsleitung tarnt ist in Wirklichkeit der Aufbau unverhohlenen Konkurrenzdrucks innerhalb der Belegschaft. Großes No-Go in einer modernen Arbeitswelt, in der Teamwork zählt.
Selbst die strengsten Bankenhäuser haben den Dresscode mittlerweile gelockert, hört man. Das liegt daran, dass die Bekleidung nicht so wichtig ist wie der Mensch, der sich darin befindet. Wir sprechen uns eindeutig gegen den Casual Friday aus, denn Casual chic sollte bereits normal in allen Betrieben sein, in denen keine besondere Arbeitskleidung aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben wird.
„Es gibt immer frisches Obst und Frau Müller füllt den Korb jeden Morgen wieder auf.“ Der Obstkorb, aus dem sich alle bedienen dürfen, ist beinahe schon ein Klischee. Dabei ist gegen den kostenlosen Vitaminschub im Grunde gar nichts einzuwenden. Versuchen Betriebe allerdings, die kleine Investition in frisches Obst als großen Vorteil darzustellen, begegnen die meisten Bewerberinnen und Bewerber dem höchstens mit leisem Amüsement.
Dieser Beitrag hätte gefüllt sein können mit Ideen für Benefits, die alle irgendwie, in zahllosen Betrieben schon angewendet werden und ganz sicher ihre Existenzberechtigung haben. Beispiele gefällig?
Weil jeder Betrieb unterschiedlich ist, haben wir uns viel lieber auf die drei Adjektive persönlich, sinnvoll und animierend konzentriert. Gerade kleine Unternehmen haben einen unschätzbaren Vorteil: Oft kennen die Personen, die über Benefits entscheiden, die Personen, die schlussendlich von genau diesen Benefits profitieren sollen. Das kann kein Großkonzern von sich behaupten.
Johannes Traub arbeitet seit Juni 2019 bei der Württembergischen Versicherung und kümmert sich um alles, was sich Content nennen darf. Mit seiner Erfahrung in den Bereichen Gesundheitsmanagement, Marketing sowie im Journalismus sorgt er dafür, dass die Inhalte der Württembergischen so viel klare Kante zeigen wie ihr Slogan.
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